Presse

Pressemeldung vom 12.04.2014

SPD diskutiert mit Bürgerinnen und Bürgern über Zukunft der Kinderbetreuung

„Unser Ziel bleibt eine qualitätvolle, bedarfsgerechte Kinderbetreuung, nicht nur bis zur Einschulung, sondern auch darüber hinaus. Dazu ist ein vorausschauendes Konzept erforderlich, statt wie bisher dem Bedarf hinterherzuhinken. Wir werden in diesem Konzept auch die Erkenntnisse und Beiträge der heutigen Diskussion umsetzen.“

Bereits seit über einem Jahr wird in Gau-Algesheim über die Zukunft des katholischen Kindergartens diskutiert. In einem Punkt herrscht offenbar Einigkeit: Eine Sanierung des Kindergartens ist unwirtschaftlich. Doch in welcher Form und vor allem an welchem Standort soll der Kindergarten neu gebaut werden?

Der SPD-Ortsverein diskutierte die Frage „Kinderbetreuung – Wie geht es weiter?“ mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern.
Der SPD-Ortsverein begrüßte dabei ausdrücklich das Vorhaben der Katholischen Pfarrgemeinde, den neuen Kindergarten mit einem Familienzentrum zu verbinden.„Ein Familienzentrum als generationenübergreifende Begegnungsstätte wäre wirklich eine große Bereicherung für Gau-Algesheim“, findet Dr. Rolf Meier, SPD-Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat. „Wichtig ist dabei natürlich, dass Kindergarten und Familienzentrum an einem geeigneten Standort angesiedelt werden, an dem möglichst viele Menschen daran teilhaben können“. Noch ist keine endgültige Entscheidung über den zukünftigen Standort gefallen. Die SPD spricht sich klar für einen Neubau des Kindergartens am bisherigen Standort im Ortskern aus. „Der Katholische Kindergarten gehört ins Herz der Stadt“, so Bettina Karbach, SPD-Stadtratsmitglied.


Gleich mehrere Gründe sprechen aus Sicht der SPD für einen Verbleib am bisherigen Standort: In der Ortsmitte ist der Kindergarten für alle Familien am besten zu erreichen. Die Nähe zu den Neubaugebieten wie z.B. zur Sandkaut ist für die Sozialdemokraten kein Argument, den Kindergarten samt Familienzentrum im Steinert anzusiedeln. „Wie bei allen Neubaugebieten ist es nur eine Frage von wenigen Jahren, bis die überwiegende Zahl der dort lebenden Kinder aus dem Kindergartenalter herausgewachsen sein wird“, argumentiert SPD-Stadtratsmitglied Peter Klein. Abgesehen davon seien ja nicht nur im westlichen Teil Gau-Algesheims junge Familien beheimatet, gibt Klein zu bedenken. Auch im Neubaugebiet Stotternheimer Straße und in den Hochhäusern im Hippel lebten viele Familien mit kleinen Kindern. Zudem sei zu erwarten, dass im kommenden Neubaugebiet Berliner Str. viele junge Familien ein Zuhause finden werden.

Auch in Hinblick auf den Zulauf und die Akzeptanz des Familienzentrums sieht die SPD einen innerörtlichen Standort im Vorteil. „Natürlich brächte ein Familienzentrum am Standort Steinert neben dem Albertusstift Synergieeffekte mit sich“, weiß Peter Klein. „Aber die Mehrheit der älteren Bürgerinnen und Bürger in Gau-Algesheim wohnt über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Ein Familienzentrum in der Stadtmitte wäre doch für die meisten fußläufig viel besser erreichbar, als eines auf der grünen Wiese“. Ganz klar sieht die SPD auch die organisatorischen und logistischen Probleme, die durch einen Neubau am bisherigen Standort entstehen. Der Kindergartenbetrieb muss während der Bauphase schließlich nahtlos weitergehen. Dr. Rolf Meier, SPD-Ortsvereinsvorsitzender und Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion ist überzeugt, dass es hierfür vertretbare Lösungen gibt. Andere Kindergärten, zum Beispiel in Mainz, hätten es in vergleichbaren Situationen vorgemacht und sich komfortable Containermodule gemietet. Außerdem hat die SPD noch eine Vorschlag für eine ergänzende Übergangslösung: In der Berliner Straße könnte sich die SPD den Neubau einer zusätzlichen Einrichtung auf dem unbebauten Gelände vorstellen. Dort könnten beispielsweise Krippengruppen untergebracht werden.„Damit könnte man den Katholischen Kindergarten entlasten“, meint Peter Klein. Sechs Gruppen und mehr sind aus Sicht der Sozialdemokraten für einen Kindergarten zu viel. Sollte die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in einigen Jahren auf Grund sinkender Geburtszahlen zurückgehen, könnte das Gebäude anderweitig genutzt werden – zum Beispiel für Vereinsaktivitäten, Musikgruppen oder die Jugendarbeit.


Die Gau-Algesheimer SPD hofft auf eine baldige Entscheidung, damit die nachhaltige Versorgung mit Kindergartenplätzen in Gau-Algesheim endlich langfristig gesichert ist. Dass trotz Erweiterung des städtischen Kindergartens nun eine Notgruppe im Katholischen Kindergarten eingerichtet werden muss, finden die Sozialdemokraten notwendig, aber wenig erfreulich. „Hätte man damals nachhaltig geplant, dann müsste jetzt nicht ein sechsstelliger Betrag für eine Übergangslösung im Katholischen Kindergarten investiert werden, die in absehbarer Zeit wieder abgerissen wird“, ärgert sich Dr. Rolf Meier.